Ein sehenswertes Museum in Yokohama ist das Cup Noodles Museum (カップヌードルミュージアム). Hier kann man selbst in wenigen Schritten seine eigene Version von Cup Noodles (カップヌードル) herstellen.
- Becher kaufen (500 ¥ bzw. 3 €).
- Hände desinfizieren.
- Becher nach Herzenslust bemalen.
- Kräftig kurbeln, damit der Becher umgestürzt wird und die Nudeln richtig darin landen. Reverse thinking in der Praxis!
- Eine von vier Grundgeschmacksrichtungen aussuchen und vier von 10 Zutaten. So viele Kombinationen!
- Becher versiegeln.
- Und alles in Folie einschweißen, die sich bei 120°C (also der derzeit üblichen Außentemperatur) zusammenzieht und den Becher luftdicht verschließt.
Dass wir heute Gulasch, Spaghetti Cabonara und vieles mehr in nur 5 Minuten aus der Terrine löffeln können, ist Momofuku Ando zu verdanken. Für seine Innovation müssen wir in das Japan der 1950er Jahre reisen…
Nachdem Ando in 48 Lebensjahren tragischerweise eher Misserfolge hatte, sucht er nach einer neuen Geschäftsidee. Er erinnerte sich an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Leute für eine Schüssel Nudelsuppe anstanden. Leute lieben Nudeln! Das muss sich doch monetarisieren lassen. Doch wie bekommt man die Nudeln mit akzeptabler Haltbarkeit unter die Menge? Ohne, dass die Leute lange kochen müssen? Als seine Frau Tempura frittierte, hatte Ando die Eingebung. Man frittiert die Nudeln nach dem Kochen blitzschnell, sodass sie ihre Feuchtigkeit verlieren. Ein Jahr lang experimentierter er in seinem bescheidenen Haus, manche würden es Hütte nennen, bis ein marktreifes Produkt das Licht der Welt erblickte. Noch Würze dazu und die Chikin Ramen waren geboren und sofort ein Verkaufsschlager.
Anfang der 1970er Jahre bereiste Ando die USA und überlegte, wie man auch hier die Nudeln vermarkten könnte. Nudelblock in eine Schüssel tun? Mit Stäbchen essen? Das kam überhaupt nicht gut an. Daher kam ihm erneut die geniale Idee: Nudeln im Becher, essbar mit einer Gabel. CUPNOODLES.
Doch wie bekommt man den Nudelblock unfallfrei in den Becher? Die nächste Eingebung, diesmal im Traum, als Decke und Boden durcheinander gerieten. Nicht die Nudeln kommen in den Becher, der Becher kommt auf die Nudeln. Problem gelöst. Und reverse thinking als Konzept kreiert.
Übrigens: Ando soll bis zu seinem Tod mit 96 Jahren jeden Tag Instant-Nudeln gegessen haben.

