Das Tuschinski-Theater in Amsterdam blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück. Der im heutigen Polen geborene Rotterdamer Kinobesitzer Abraham Icek Tuschinski eröffnete es 1921. 1600 Plätze fasste der Saal.
Nach der Befreiung wurde das zwischenzeitlich von den Nazis Tivoli genannte Kino zurückbenannt und später umgebaut. Der große Saal fasst nun 789 Plätze, die Leute sind größer geworden und wollen mehr Komfort.
Neben Film- und Varieté-Vorstellungen früherer Zeit gab es später Konzerte von Judy Garland, Marlene Dietrich, Édith Piaf und vielen anderen. Heute finden viele niederländische Filmpremieren hier im Tuschinski statt. Die Stars treffen sich dann in der VIP-Lounge hinter der Kinoleinwand.
Herrn Tuschinski war es damals übrigens sehr wichtig, dass die Balkons ohne Stützen auskommen. Das führt dazu, dass sich der Balkon leicht um wenige Millimeter senkt, wenn das Publikum Platz genommen hat. Am Ende der Vorstellung, wenn sich der Saal leert, hebt sich nach dem Ende der Vorstellung die Konstruktion wieder, was ein Knarren verursacht. Der erste Nachtwächter war aufgrund des nachts sicherlich unheimlichen Geräusches damals der Meinung, im Haus spuke es.
Während der Besetzung durch die Nazis wurden Tuschinski, seine Frau sowie Mitarbeiter des Kinos als Juden deportiert und im KZ Auschwitz ermordet. Stolpersteine vor dem Theater erinnern daran.






