Es geht nach Matsumoto. Erst fährt man mit dem Shinkansen nach Nagoya, von dort mit einem Regionalexpress hoch in die japanischen Zentralalpen. Bekannt ist die Stadt für ihre Burg, die aufgrund ihrer schwarzen Farbe und den „ausgebreiteten Flügeln“ auch als Krähenburg bezeichnet wird. Im Rahmen der Meiji-Restauration sollte die Burg demontiert werden, konnte aber Mithilfe der Einwohner*innen Matsumotos gerettet werden.

Eine weltweit bekannte Matsumoterin ist die Künstlerin Yayoi Kusama. Sie ist berühmt für ihre Gemälde und Plastiken mit vielen großen Punkten, im Englischen „polka dots“ genannt.
Ein strenges Elternhaus, dessen Anforderungen sie nie gerecht werden konnte, Entfremdung von ihrer Mutter, Arbeit schon mit 12 in einer Fallschirmfabrik im damaligen faschistisch-militärischen Japan, das alles schlug sich auf ihre psychische Gesundheit nieder. Ursprünglich verarbeitete sie mit ihrer Kunst Halluzinationen, sie sah überall Punkt- und Netzmuster. Nach internationalen Erfolgen entschloss sie sich, Mitte der 1950er in die USA zu ziehen. Ihre Eltern gaben ihr das Geld für den Flug unter der Bedingung, dass sie nicht mehr nach Japan zurückkehren solle … Nach int. beachteten Erfolgen mehrten sich die Misserfolge, ihre Krankheit verschlechterte sich, 1973 kehrte sie nach Japan zurück, lebt seit 1977 in einer psychiatrischen Klinik und arbeitet dort weiterhin künstlerisch.
Ihre Geburtsstadt hat ihr eine Ausstellung gewidmet, aber auch klassische japanische Kunst hat hier ihren Platz.

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