Auf halbem Weg zwischen Kyoto und Tokio liegt: Nagoya 名古屋. Die Stadt hat im Gegensatz zu Kyoto kaum alte Gebäude, da im Zweiten Weltkrieg über 20 Luftangriffe auf die wirtschaftlich und militärisch wichtige Stadt geflogen wurden.
Ihre wirtschaftliche Bedeutung hat die Stadt mittlerweile wiedererlangt. Und auch historische Gebäude wurden wieder errichtet, so die Burg Nagoya 名古屋城. Besonders sehenswert ist hier der Honmaru-Palast 本丸御殿, der erst seit 2018 wieder zugänglich ist. Bewegliche Wände und Schiebetüren konnten vor den Flammen gerettet werden, der Rest wurde fast 10 Jahre lang originalgetreu und unter Nutzung ausschließlich traditioneller Methoden und Materialien wieder aufgebaut. Wieso der Palast als eine der schönsten Palastanlagen Japans galt, versteht man als Besucher auf den ersten Blick.
Der Hauptturm der Burg wurde direkt nach dem Krieg neu errichtet, im Inneren aus Stahlbeton. Die Konstruktion ist jedoch baufällig und nicht hinreichend erdbebensicher, weshalb sie nicht mehr zugänglich ist. Noch in diesem Jahr soll mit dem Abriss begonnen werden, daran schließt sich ein handwerklich traditioneller Wiederaufbau an.
Und wie es sich für eine Burganlage gehört, gibt es auch schöne Gärten.
Nagoya ist auch das Zuhause des ersten Fernsehturms Japans. Auf dem 1954 eröffneten Chubu Electric 中部電力 MIRAI TOWER kann man 100 m Höhe über die Stadt blicken. Der Architekt Naitō Tachū zeichnet sich auch für den Tokyo Tower verantwortlich.
Dass der Turm heute noch steht, ist eigentlich ein Wunder, denn 1964 fiel Godzilla im Film Mothra vs. Godzilla in Nagoya ein und machte sich auch über den Fernsehturm her. Fernsehturm und Godzilla feiern in diesem Jahr 70. Geburtstag, weshalb das echsenartige Monster sich derzeit die Ehre gibt.
Am Fuße des Fernsehturms steht das Spaceship-Aqua. Abends muss dies illuminiert wunderbar aussehen. Doch auch tagsüber ergibt sich ein toller Effekt. Unter dem Wasserdach ist der Boden wie ein Schwimmhallenboden gestaltet und die Brechungen des Wasser vermitteln ein Pool-Feeling.



