Nordamerika wird ja gern als Mekka der Dienstleistung hingestellt, alle seien doch viel kundenorientierter als in Deutschland. Nun ja, die bisherigen Erfahrungen zeugen nicht sonderlich davon. Nehmen wir zum Beispiel den Anschlussflug. Davon abgesehen, das alles was Ausschilderung oder Unterstützung von Transferpassagieren am Flughafen anging, sehr grottig war, gab es ein Schwarzes Loch der Kundenfreundlichkeit: Carmen.
Carmen war die einzige Stewardess auf dem Anschlussflug. Sie bringt ordentlich Gewicht aufs Tanzparkett und kam daher nur schräg laufend durch den Gang. Mit Mühe. Sie trug leicht schmuddelige Privatkleidung anstelle einer Uniform, geschminkt war sie sehr großzügig, der Nagellack an ihren Fingern war so abgeplatzt wie ihre Freundlichkeitsfassade. Die Sicherheitsinstruktionen hat sie mehr als gelangweilt in einer Ecke vollführt, sodass man sie kaum sah, im Gang wäre auch nicht genug Platz gewesen.
Als kurz vor dem Service eine ältere Dame auf Toilette gehen wollte, bluffte Carmen sie hierfür an, sie solle sich wieder setzen. Die Dame hörte dies nicht, sodass Carmen doch noch mit ihrem Trolley zirkeln musste.
Nun ja. Zum Glück lief das Aushängeschild von United nur noch zweimal laut »Trash« rufend durch den Gang, dann konnte sie sich ihrer Lieblingsbeschäftigung widmen: Passagiere meiden.
