Brüssel ist die Stadt des Jugendstils. Etwas südlich der Innenstadt, in Saint-Gilles, gibt es diverse mal besser und mal weniger gut erhaltene Jugendstilhäuser. Eines davon ist das maison Hannon, benannt nach dem Ingenieur und passionierten Fotografen Édouard Hannon (1853–1931), der hier mit seiner Frau Marie lebte.
Wie immer mit solchen Häusern musste es erst herunterkommen und kurz vor dem Abriss stehen, bis man seinen Wert erkannte, es unter Schutz stellte und, erneut deutlich später, eine Renovierung begann.
Unbestrittenes Highlight ist die Treppe. Sie befindet sich im dunkelsten Bereich des Hauses, das Licht sollte die Wohn- und Arbeitsräume erfüllen. Dass der Treppe nur ein simpler funktionaler Wert beigemessen worden sein soll, mag man bei dem Anblick jedoch nicht so recht glauben.
Nach sechs Stufen gibt es eine kleine Plattform. Die Eheleute mochten dort gern Gedichte von Émile Verhaeren rezitieren oder aus Homers Ilias. Wer kennt das nicht.




